18.05.2011

Vergessenes Griechenland....


... so kann man das Motto der heutigen Tour bezeichnen. Die Tour führte von Kalampaka, den Meteora Klöstern süd-westlich in Richtung Nafpaktos unserem Tagesziel. Ursprünglich sollte die Route noch einen kleinen „Extra Schlenker“ machen, den haben wir aber in weiser Voraussicht weggelassen. Bis Trampsimi war die Welt auch noch vollkommen in Ordnung, es gab hier und da eine größere Stadt, viele Menschen und an jeder Ecke eine Tankstelle.  Die Restreichweite der GS zeigte auch noch 80km an, also gar kein Grund sich irgendwelche Sorgen zu machen.  Kurz nach Trampsimi ging es in die Berge und nach einer halben Stunde waren wir Mutter Seelen Allein. Keine Autos mehr, keine Dörfer, absolut nix. Immer weiter fuhren wir  ins Niemandsland hinein und unaufhörlich tickte die Reichweite der GS nach unten.   

Bei eine Restweite von 15km kam ein Dorf und wir verließen die Hauptstraße um nach Benzin zu fragen – wir, ohne griechisch und die Griechen ohne Englisch – das verspricht spannend zu werden. Wurde es auch. Den ersten den wir an der Straße trafen, gab uns zu verstehen, weiter runter ins Dorf zu fahren, da wäre ein Cafe und dort könnten wir fragen. Den Zweiten den wir ansprachen, verstand uns nicht. Also weiter runter ins Dorf. Am Cafe angekommen saßen auch schon die Griechen draußen und waren miteinander im Gespräch vertieft. Der Redesführer kam auf uns zu und ich bedeutete ihm, dass wir einen leeren Tank hätten. 
Gemurmel in der Runde und plötzlich stand einer auf und fuhr mit einem Moped davon. Uns bat man uns zu setzen und Cipolla zu trinken. Ziga Ziga sagte ein Anderer, was zu deutsch langsam, langsam hießt. Da wir ohnehin nicht viele Möglichkeiten hatten, setzen wir uns zu den Leuten und probierten Cipolla und griechischen Salat.  Keine 5min später kam der Typ mit dem Moped wieder und hatte einen Trichter sowie einen Kanister dabei.  5 Liter feinstes Super liefen in den Tank. Das sollte für die nächsten knapp 100km ausreichen. Nun kam auch noch ein Grieche, der in Duisburg gearbeitet hat und in seiner Heimat Urlaub macht. Er übersetze dann auch und dabei stellte sich heraus, dass wir eingeladen waren und weder den Sprit noch das Essen zu zahlen hatten – das ist fast wie in der Türkei.   





Nachdem wir fertig mit Essen waren, bedankten wir uns artig und weiter ging es durch die Wildnis. Die Straßen erinnerten mich ein wenig an Georgien, die Leitplanken hier waren in allerbesten Zustand und auch hier trafen wir auf eine Stelle, wo die halbe Straße den Berg hinunter gerutscht ist. Zu allem Überfluss begann es auch noch zu regnen. Ab jetzt hieß es Zähne zusammen beißen und durch.  Am Abend haben wir dann doch noch unser Ziel Nafpaktos erreicht. Das Abendessen haben wir uns jetzt redlich verdient, aber das wäre dann wieder eine andere Geschichte.....