20.05.2011

Akropolis adieu....


Kanal von Korinth

... wir wollen gehen, können das Chaos dieser Stadt und den Regen nicht mehr sehen. So könnte das Lied von Nana Mouskouri auf die heutige Situation angepasst werden.
Heiliges Olympia
Obwohl wir gestern noch beschlossen hatten, nicht nach Athen zu fahren, sondern direkt nach Nafplio, sind wir heute dann doch nach Athen gefahren – nicht um die Eulen dort hinzutragen – sondern um uns die Akropolis und andere Sehenswürdigkeiten anzusehen. Auch an diesem Tag scheint uns der Regen zu verfolgen. Auf halber Strecke fing es an zu regnen und es sollte sich auch bis nach Athen hin nicht mehr ändern.  Zwar hörte es immer mal wieder kurz auf, aber der Regen hielt sich. Das machte das Fahren nicht unbedingt einfacher, da die Straßen hier besonders bei Regen fast wie Glatteis waren. Hinzu kam dann noch der chaotische Verkehr und die vollkommen unübersichtliche Verkehrs –und Straßenlage. Einmal vom Weg abgekommen, fährt man erst einmal ein großes Quadrat durch die vielen kleinen und verstopften Gassen, bis man wieder auf der ursprünglichen Strecke war.

Akropolis
... mit Baukran
Apropos richtige Strecke – in der Annahme auf dem Weg zur Akropolis zu sein, fuhren wir auf einen Berg mit einem großen Parkplatz. Irgendwie kam uns das merkwürdig vor, denn auf den vielen Bildern der Akropolis war nie ein Parkplatz zu sehen und wir meinten auch, dass die Akropolis doch ein Tempel sein sollte. Ach was soll’s, vielleicht haben es die Fotografen nur geschickt retuschiert. Wir erklommen die Stufen nach oben und standen, nicht vor der Akropolis, sondern vor einer kleinen Kirche mit einem Plateau und einem unglaublichen Rundumblick über die Stadt.  Hier wurde dann schnell klar, warum die Stadt im Sommer kollabieren muss – unheimlich dichte Bebauung, wie schon beschreiben unglaublicher Verkehr und kaum grüne Fleckchen. Insofern waren wir froh, die Stadt bei nur 23 Grad erleben zu können.

Jedenfalls sahen wir von hier aus auch die Akropolis. Wir waren also tatsächlich auf dem falschen Hügel gelandet und das trotz Navi. Egal, hier gab es ein schickes Restaurant und dort ließen wir uns dann auch für einen Tee & Kaffee nieder und warteten bis der Regen wieder aufhörte. Anschließend fuhren wir dann aber doch noch rüber. Es hat ja schließlich einen Fahrstuhl – wie Iris bemerkte. Sie musste es ja wissen, hat sie doch 50 Cent für das Fernglas investiert.

Gesagt, getan, nachdem der Regen aufhörte, stürzten wir uns wieder ins Getümmel. Diesmal mit den richtigen Koordinaten. Wir waren fast am Ziel, als uns ein Grieche sagte, wir müssen eine andere Straße fahren – Schwups da war es wieder, eine Extrarunde durch die vollgestopften Gassen. Als wir dann endlich zu Fuß am Fahrstuhl ankamen, entpuppte der sich auch noch als Baufahrstuhl, der nur Lasten und keine Personen beförderte. Es blieb also nichts anderes übrig, als den Weg zu Fuß zu beschreiten. Oben angekommen, schockte uns die griechische Naturschutzbehörde mit ihren Eintrittspreisen. 12€/Person Eintritt – selbstverständlich im „all inklusive Paket“ mit allen Museen, Ausstellungen und weis der Teufel was noch alles.

Navplio Altstadt
Wieder fing es an zu regnen und wir schauten uns die historische Baustelle an. Überall technisches Arbeitsgerät, selbst inmitten der Akropolis, dazu diverse ausgebesserte weiße Marmorstücken an verschiedenen Säulen und Verstrebungen. Schnell wurde uns klar, dass wir mit dem Eintritt die Baustelle bezahlen – oder sollte man fairerweise lieber Schaustelle sagen?

Nun hatte uns der Kulturschock endgültig erreicht und wir beschlossen, die Stadt auf dem schnellsten Wege wieder zu verlassen. Wir fuhren in Richtung Nafplio, unserem nächsten Ziel, wo bereits unsere Internetreservierung in einem Hotel auf uns wartete. Dass sich die Reservierung als kompletter Rohrkrepierer entpuppte, dass wäre dann wieder eine andere Geschichte.... 
... und so ging der Tag zu Ende ...