26.05.2011

Last Order....


... oder für alle die es nicht so mit dem Ausländisch haben – heute ist unser letzter aktiver Tag. Heute Abend geht es dann auf die Fähre, mit der wir am Samstag dann wieder in Venedig angekommen werden.

Zuvor werden wir den Tag noch einmal für einen Ausflug nutzen. Das Dorf Diakopto gilt es zu besichtigen. Das Besondere hier ist eine 22km Fahrt mit der Zahnrad Bahn mit der wir durch die Berge fahren wollten. Konjunktiv deshalb, da wir nur noch die Hin Tour hätten  nehmen können und zurück mit dem Taxi für 45€. Das war uns dann doch eine Nummer zu fett und wir beschlossen die Tour mit dem Moped abzufahren. In den Bergen liegt nämlich ein bekanntes Skigebiet.

Auf dem Weg dahin meinte es Petrus allerdings nicht gut mit uns. Auf 500 Höhenmeter begann es wieder zu regnen. Zunächst nur ein Nieselregen wie schon die vergangenen Tage.  Ein Restaurant am Straßenrand lud zum verweilen ein. In der Hoffnung der Regen würde sich bald verziehen, labten wir uns an den köstlich dargereichten Speisen.  Als wir gesättigt in unseren Stühlen hingen, wurde das letzte bisschen Hoffnung auf eine trockene Weiterfahrt die Straße runter gespült. Aus dem Nieselregen wurde nämlich zwischenzeitlich ein ausgewachsener Landregen und so beschlossen wir unseren Weg nicht weiter in das Gebirge fortzusetzen und umzukehren.  Der Regen begleitete uns bis kurz vor Patras. In der Stadt selbst hörte es dann endlich auf zu regnen und die Straßen begannen langsam abzutrocknen. 

Nasse Straßen in Griechenland sind wahrlich kein Vergnügen und schon gar nicht mit einer voll gepackten GS. Zum Glück hat die aber jede Menge kleiner elektrischer Helferlein und der Fahrer hatte ja auch schon ein bisschen Fahrpraxis.

Trotz Allem hatten wir Erlebnisreiche und vor Allem historisch einprägsame Tage. Was wir hier alles an alten Klamotten besichtigt hatten, dass reicht bestimmt bis in nächste Jahr hinein. Auf diese und andere Weise haben wir jedenfalls aktiv unseren Beitrag zur Rettung Griechenlands vorangetrieben. Nun sind die Politiker dran es zu richten, aber das wäre dann wieder eine andere Geschichte.....

Olympia satt ....


... für alle? Nicht ganz. Nur die Besten wurden mit einem öl getränkten Olivenzweig ausgezeichnet und erhielten große Ehren und eine Lebensrente. In der Antike kam es nicht darauf an, nur dabei zu sein – man musste auch gewinnen. Andernfalls drohte Häme und Spott.  Auch die Fackel des olympischen Feuers brannte immer und nicht  - wie in unserer Zeit – nur zu den Spielen. Dies ist nämlich auch eine Erfindung der Neuzeit und zwar mit dem Beginn der Spiele 1936 in Berlin. Und Frauen z.B. durften bei Todesstrafe noch nicht mal zusehen – mit einer Ausnahme, wenn sie von Rang und Namen waren und die Geliebte eines Sponsors waren. Kommt Einem das nicht irgendwie bekannt vor? Es hat sich also Einiges seit damals geändert, Einiges allerdings nicht.

Geblieben ist seit jeher der zeitliche Ablauf von 4 Jahren. Die Ausgrabungsstätte hier auf den Peleponnes ist eine der am besten erhaltenen der Antike. Obwohl längst nicht so bedeutend wie das Forum Romanum in Rom, ist es aber in seinen Ausmaßen mindestens genauso groß. 

Wir haben also neben den vielen anderen Touristen die Zeit genutzt und da wir schon mal da waren, sind wir auch in der brütenden Morgenhitze über den Parcours geschlendert.

Gegen Mittag waren wir dann mit dem der „Außenanlage“ durch während am Eingang weiterhin Busse voller Menschen auf Einlass drangen. Iris war jetzt richtig warm gelaufen und nahm noch das Museum mit, während ich mich im Schatten mit einem kühlen Blonden anfreundete.

Es muss wohl gegen 13:00 Uhr gewesen sein, als wir die GS bestiegen haben. Das Thermometer zeigte 35 Grad und wieder ging es auf Tour. Irgendwie schaffen wir es immer wieder dann zu starten, wenn andere sich an den Pool legen und sich ausruhen.  Das haben wir dann 50km später in einem Dorf auch gemacht – nur ohne Pool, dafür aber mit kühlem Bier, Wasser, Souvlaki und Salat.

Nach einer ausgiebigen Pause ritten wir weiter in Richtung Patras. Dort war es auch wieder mega warm. Schnell fanden wir das Hotel aus dem Reiseführer und machten uns dann auf zur kulinarischen Empfehlung des Reiseführers. Wasser, Leuchtturm und Sonnenuntergang, mehr muss man nicht sagen oder? Alles weitere wäre dann nämlich wieder eine andere Geschichte....



25.05.2011

Auf den Spuren von Olympia....


... die heutige Tour ist dem Sport gewidmet oder besser dem Ort, wo der Wettkampf geboren wurde. Das wahre Olympia liegt nämlich nicht - wie viele denken - in Athen sondern auf dem Peleponnes. Es ist ein 1.500-Seelen-Nest und lebt heute ausschließlich von den Touristen, wie uns, die sich die bestens erhaltene Ausgrabungsstätte des antiken Griechenlands ansehen wollen.

Der Weg dorthin führte anfangs durch eine sehr arme Landschaft, die auch noch genauso aussah. Unaufgeräumt, schmuddelig und überall Dreck. Dazu gesellte sich auch noch die Industrie oder zumindest die Ansätze davon. Passend dazu fing es auch noch an zu Regnen, naja, wir wollen ja nicht übertreiben, es nieselte. Regen sollte dann später kommen. 

Nachdem wir diese Gegend hinter uns gelassen hatten, hörte auch sogleich der Nieselregen auf und wir kamen an einem niedlichen Fischerdorf vorbei. Marathopolis hieß dieser kleine Ort. Das war jetzt genau der richtige Ort, um eine Mittagspause einzulegen und Leckeres vom Grill zu ordern. Ein kleines Bierchen passte auch noch rein und nach einer ausgedehnten Pause ging es dann von der Küste in die Berge. 


Je mehr Höhenmeter wir zulegten, umso mehr verdunkelte sich der Himmel und bei 600 Metern war es dann soweit. An einem Marktplatz in einem der abgelegenen Bergdörfer mussten wir kurz anhalten, um Regensachen überzuziehen.  Erwartungsgemäß sollte es danach eigentlich wieder aufhören zu regnen, aber das war heute einmal nicht so.  Die nächsten 15 Km waren elendig lang, da wir aufgrund der schlechten und rutschigen Straßen nur langsam voran kamen.   
 
Aber wo Wolken sind, da ist auch die Sonne nicht weit und irgendwann zog es wieder auf und die Straßen trockneten ab. Wir konnten wieder Tempo aufnehmen und  kamen so bei strahlendem Sonnenschein quasi durch die Hintertüre in Olympia an. Eine Ausgrabungsstätte versperrte die Straße. Nebendran war ein eingezäunter Fußgängerweg und da passte bestimmt auch eine GS mit Koffern durch. Gedacht, getan, Augen zu und durch. Kurz vor dem Ende der anderen Seite wurde es dann doch noch einmal richtig eng.  Wir kamen zwar durch, aber genau dahinter war dann noch ein kleiner Hügel mit einer hohen und abschüssigen Bordsteinkante.  Die Fuhre war nicht mehr zu halten und wir haben dann mal kurz eine Bodenprobe von dieser heiligen Stätte genommen. 
 
Der Kupplungshebel der GS verabschiedete sich an seiner „Sollbruchstelle“, Iris hatte einen kleinen Kratzer am Knie davon getragen, aber sonst ist nix passiert. Die Koffer sind nicht abgefallen, sind auch nicht kaputt gegangen. Also wieder aufgesessen und weiter noch einen Kilometer. Dann standen wir vorm „Olympic Park Hotel“ und checkten direkt ein.  Und was diese tolle Ausgrabungsstätte  alles zu bieten hat, das ist dann wieder eine andere Geschichte....

Niemandsland...


... 4 Tage haben wir nun in Nafplio verbracht, einfach nur Relaxing, dann die Absicht zu einer Bootsfahrt, die aber 12Km weiter in einem anderen Ort stattfinden sollte, dann ausgiebig Sonnen –und Anbaden im Meer (Iris). Mir war das noch ein bissl zu kalt und beließ es dann auch beim Sonnenbanden. Es wurde nun aber auch Zeit, dass wir uns wieder ein Stückchen weiter auf unserer Route bewegten. Heute war das Ziel Kalamata, eine Hafenstadt auf dem „mittleren Finger“ des Peleponnes.  

Die Straße folgte zunächst einer ganzen Weile der Küste um dann in einem „Rechtsknick“ ins Landesinnere abzubiegen und dabei auch leicht und kontinuierlich an Höhe zu gewinnen. Grobe Richtung war Sparta, jene legendäre Stadt, die in der Antike als die Gegenposition zu Athen gesehen wurde. Gegenposition deshalb, da sich in jener Zeit in Athen die Demokratie ausbreitete und Sparta in dieser Zeit eisern von militärischen Machthabern regiert wurde. Das bliebt solange, bis Sparta durch die Römer viel. Von hier stammt auch die „spartanische Lebensweise“. Heute ist vom ehemaligen Ruhm dieser Stadt nicht viel übrig geblieben. Kulturschätze gibt es fast keine und so hielten wir uns auch nicht länger als nötig hier auf.

Es folgte ein wunderschöner Pass, so ähnlich wie der aus dem Bericht der „vergessenen Welt“ und auch genauso einsam. Irgendwann trafen wir auf ein Kloster, welches an einer Wand zu kleben schien. 

Auf 1200 Höhenmeter fing es wieder an zu tröpfeln und die Temperaturen sanken um fast 9 Grad auf unter 20 Grad. Dort oben haben wir in einem Dorf eine Mittagspause abgehalten. Diese Bergdörfer haben schon etwas Beschauliches. Keine Hektik, kein Stress und unendlich viel Ruhe – wäre da nicht der nervende Kompressor der Bauarbeiter gewesen, der uns dann auch zu weiterfahren verleitete. Ab 800 Höhenmeter wurde es wieder wärmer und er Nieselregen endete. Bei 500 Höhenmeter war es dann wieder richtig warm und die Gegend ist weitestgehend ursprünglich, so wie es wahrscheinlich auch schon von 100 oder 1000 Jahren gewesen sein muss – nur dort hatte es wahrscheinlich noch keinen Asphalt auf den Straßen. 

Irgendwann machte es „plop“ und hinter der nächsten Kurve war dann das Meer zusehen und wir fuhren den Pass hinunter zu unserem Ziel Kalamata. Direkt unten am Hafen haben wir ein schönes Hotel gefunden und gleich gegenüber auch noch ein nettes Restaurant. Wie sich heraus stellen sollte waren sowohl Hotel als auch Restaurant in Iris „schlauem Buch“ als „Insider Tip“ verzeichnet – was wollen wir also mehr? 

Im Restaurant gab es dann auch viele griechische Spezialitäten und wir entschieden uns heute mal für die Zyklopus Biefteki, gefüllt mit Schafskäse und leckerem Salat. Was sich genau hinter dem Essensnamen verbirgt, wäre dann wieder eine andere Geschichte...

22.05.2011

Messi als Geschäftsmodell....


... ist gar nicht so schwer wenn man die Sachen so aufstellt, dass man noch drum rum sitzen kann. Auf unserem abendlichen Spaziergang haben wir u.a. die wohl schrägste Kneipe entdeckt, die wir je gesehen haben. Sie ist im Reiseführer beschrieben worden, aber wir hatten sie bei „Tageslicht“ nicht gefunden. Kein Wunder, von außen und am Tage sieht diese Kneipe aus wie ein Trödelladen und nicht wie eine Kneipe. Erst am Abend erwacht hier das Leben und dann bewegt sich alles. In den Ecken knackt und zischt es und die grazy Amis, die ebenfalls zu Gast sind, sind „very scarry“ – kein Wunder nach Scarry Movie 1-4. 

Wir sehen es da mit einer gewissen europäischen Gelassenheit eher als witzig und originell an. Zwitschern einen „Ouzo für gute Freunde“ und staunen nur, was es alles zu endeckten gibt. In einer Ecke steht z.B. ein uralter PC auf dem Prince of Persia von 1990 läuft – da hatte Frank immer seine Freude dran. Weiter geht der Blick über alte Tonband Maschinen, Radios, Verstärker und alles selbstverständlich noch funktionstüchtig.

Überhaupt macht dieser kleine, ehemalige Fischerort Nafplio einen sauberen, aufgeräumten Eindruck. Die Preise sind verträglich, das Essen schmeckt und die Leute sind alle so friedlich. Wollen halt wie wir ausspannen vom hektischen Leben in der Großstadt. Es ist Wochenende und das zieht die Athener zu Scharen hier an, wie die Motten das Licht.

Wir schlendern noch eine Weile durch die Gassen um uns dann einer anderen Geschichte zuzuwenden..... 
 

21.05.2011

Refreshment & Relaxing ...


Wir auf der Burg von Nafplio

... heute stand der Sport im Mittelpunkt. Im Ort Nafplio gibt es eine Burg und die ist wie alle historischen Gebäude auf einem Berg angesiedelt. Iris wollte nun die Zeit, die wir nicht mit Motorrad fahren, anderweitig gestalten. Was lag da näher, als ein Spaziergang zum Gipfel der Burg?  Gesagt, getan, rein in die Sportschuh, Sonnencreme auf die Arme und auf geht’s. Sind ja nur 850 Stufen – so zumindest will es der Reiseführer gewusst haben.  Iris hat nachgezählt und festgestellt, dass sich der Reiseführer verzählt hat. Es waren nämlich 927 Stufen bis zum Kassenhäuschen und die Dame an der Kasse berichtigte uns dann auch sogleich, dass es etwas mehr als 1000 Stufen gewesen sein müssen.  Vollkommen egal, ob nun 850, 927 oder über 1000 Stufen, wir hätten fast ein Sauerstoffzelt gebraucht. Nur 25 min haben wir für den Aufstieg benötigt, 10 min für den Abstieg. Dafür haben wir eine grandiose Aussicht genossen und  - wie in der Vergangenheit auch - haben wir dieses Sportprogramm natürlich zur Mittagszeit absolviert. War ja schließlich eine Empfehlung der Mediziner. 

Nachdem wir uns also das Mittagessen redlich verdient hatten, kehrten wir in Kostas Taverne  ein, um welche wir in den vergangenen Tagen schon immer mal herumgeschlichen sind. Nur "mussten" wir bisher immer den Empfehlungen aus dem Reiseführer folgen, jetzt aber war die Zeit reif, um auch dieses Lokal einmal auszuprobieren. Es war sehr lecker, preiswert und schreit nach mehr. Auf dem Weg zum Hafen, wo das schicke Hafen-Café wie jeden Nachmittag auf uns wartete, nahmen wir bei einer echten italienischen Gelateria ein Eis mit, um dann am Hafen eine wohlverdiente Siesta abzuhalten.

hier gibts ganz lecker Eis aus Italien....
Strassencafe in Nafplio
Der Tag verging wie im Fluge und ehe wir uns versahen, nahte auch schon das Abendessen und das anschließende „Show off“ in den Gassen der Altstadt, aber das wäre dann wieder eine andere Geschichte....

20.05.2011

Ausgrabungen satt.... Auf den Spuren von Agamemnon, Arteus, ihrer Mythen und alten Klamotten (Steine) ...

 ... so standen heute eigentlich Mykene und die Burg von Korinth auf dem Programm.


Nach einem netten ausgedehnten Frühstück auf der Sonnenterrasse unserer neuen Bleibe dem BYRON-Hotel, das wir uns noch gestern Abend anstatt des Rohrkrepierers gesucht hatten – dieses Mal vertrauten wir dem Insider-Tipp von Marco Polo – starteten wir ganz locker gegen 11 bei 24 Grad und Sonne satt und NICHT in Motorradkleidung unsere Ausgrabungstour.
Löwentor von Mykene
Endlich, nach dem häufigen Nieselregen der letzten Tage, war das mal was.  Sozusagen zum Warmwerden fuhren wir also zuerst die Burg Mykene an, auf der Überlieferung zufolge solche mächtigen Könige wie Agamemnon, Atreus und Orest und auch Elektra lebten.  Und wie das hier so üblich ist, haben all die Mächtigen der Jahrhunderte vor Christi ihre monumentalen Bauten auf Hügeln – und nicht mal den flachsten – gebaut. Es hieß also wieder einmal „Bergwandern“, uns wurde so gaaanz schnell warm. Und wieder war es doch ein Glück, dass sich das mit der Hitze in Grenzen hielt. Jedenfalls kurz und gut, nach der Enttäuschung gestern auf der Akropolis, war auch Mykene nicht gerade die Erleuchtung. Man muss hier schon ganz viel Fantasie mitbringen, um annähernd zu erkennen, wie es hier mal ausgesehen haben soll. Ohne die Zeichnungen und Erläuterungen an den jeweiligen Steinhaufen bzw. auch dem Modell im Museum wäre das überhaupt nicht möglich. Dennoch, die Betrachtung all der Gegenstände und Schätze, die bspw. der deutsche Archäologe Heinrich Schliemann als erster zutage förderte, der Aufbau des  berühmten „Löwentores“, das Schatzhaus (richtigerweise aber das Kuppelgrab) des Atreus mit immerhin 13,5 m Höhe und einem Durchmesser von 14,5 Metern oder auch die Zisterne, rangen auch uns eine gewisse Hochachtung vor den baulichen Leistungen der damaligen Zeit ab.  Auch hier, wie letztes Jahr schon in Rom, fragten wir uns, was die Leute damals bis in die heutige Zeit veranlasst, in solch abartigen Dimensionen zu bauen. 
... hier hat man ja gar keinen Überblick

Wafenschmiede 1200 v. Chr.
Puzzelteile sorgsam zusammen gesetzt
Nach immerhin fast 3 Stunden verließen wir Mykene, um jetzt die Burg von Korinth zu besteigen. Andreas war vor fast 40 Jahren schon einmal hier und meinte sich zu erinnern, dass man hier ganz schön weit nach oben – über viele unbequeme Steinstufen – nach oben kraxeln müsse und ebenfalls mindestens 2-3 Stunden für die Besichtigungstour benötigten würde. Als wir ankamen, machte sich ähnlich wie gestern auch hier wieder Verwunderung breit. Erstes „Wunder“, man konnte auf einer asphaltierten Straße ziemlich weit ran fahren. Zweites „Wunder“, es war 15:15 Uhr und das Eisentor, der Eingang, war fest verschlossen. Toll – Visiting hours 08:30 a.m. to 15:00 p.m.. Aha, so schlecht geht es also den Griechen, die brauchen keine Touristen, die ihnen Geld ins Land bringen.  War zwar blöd, 70 km umso gefahren, aber wir haben ja Urlaub und sind flexibel. Also Programmänderung und ab nach Epidauros, das alte Theater angucken, was auch heute noch für Aufführungen genutzt wird. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, die grandiose Akustik selbst zu testen. Also Iris 102 Stufen bis ganz nach oben erklommen, Andreas hat von unten losgelabert und ganz doll, wir konnten uns ganz normal unterhalten. Naja ist bissl doof, wenn alle mit zuhören können aber zum Glück versteht uns ja keiner, waren ja nur Franzosen da. 
Epidauros

Nach all der Kraxelei haben wir uns was Leckeres verdient und den Abend ganz entspannt in einem Café am Hafen bei einem Greek double Coffee metrio (wer wissen will, was das ist, darf gern fragen) eingeläutet bevor wir uns eine schöne Taverne zum Abendessen gesucht haben.
Was uns morgen erwarten wird auf unserer Tour, vor wie vielen verschlossenen Türen und Toren wir gestanden haben, das erfahrt ihr in der nächsten Geschichte....

Akropolis adieu....


Kanal von Korinth

... wir wollen gehen, können das Chaos dieser Stadt und den Regen nicht mehr sehen. So könnte das Lied von Nana Mouskouri auf die heutige Situation angepasst werden.
Heiliges Olympia
Obwohl wir gestern noch beschlossen hatten, nicht nach Athen zu fahren, sondern direkt nach Nafplio, sind wir heute dann doch nach Athen gefahren – nicht um die Eulen dort hinzutragen – sondern um uns die Akropolis und andere Sehenswürdigkeiten anzusehen. Auch an diesem Tag scheint uns der Regen zu verfolgen. Auf halber Strecke fing es an zu regnen und es sollte sich auch bis nach Athen hin nicht mehr ändern.  Zwar hörte es immer mal wieder kurz auf, aber der Regen hielt sich. Das machte das Fahren nicht unbedingt einfacher, da die Straßen hier besonders bei Regen fast wie Glatteis waren. Hinzu kam dann noch der chaotische Verkehr und die vollkommen unübersichtliche Verkehrs –und Straßenlage. Einmal vom Weg abgekommen, fährt man erst einmal ein großes Quadrat durch die vielen kleinen und verstopften Gassen, bis man wieder auf der ursprünglichen Strecke war.

Akropolis
... mit Baukran
Apropos richtige Strecke – in der Annahme auf dem Weg zur Akropolis zu sein, fuhren wir auf einen Berg mit einem großen Parkplatz. Irgendwie kam uns das merkwürdig vor, denn auf den vielen Bildern der Akropolis war nie ein Parkplatz zu sehen und wir meinten auch, dass die Akropolis doch ein Tempel sein sollte. Ach was soll’s, vielleicht haben es die Fotografen nur geschickt retuschiert. Wir erklommen die Stufen nach oben und standen, nicht vor der Akropolis, sondern vor einer kleinen Kirche mit einem Plateau und einem unglaublichen Rundumblick über die Stadt.  Hier wurde dann schnell klar, warum die Stadt im Sommer kollabieren muss – unheimlich dichte Bebauung, wie schon beschreiben unglaublicher Verkehr und kaum grüne Fleckchen. Insofern waren wir froh, die Stadt bei nur 23 Grad erleben zu können.

Jedenfalls sahen wir von hier aus auch die Akropolis. Wir waren also tatsächlich auf dem falschen Hügel gelandet und das trotz Navi. Egal, hier gab es ein schickes Restaurant und dort ließen wir uns dann auch für einen Tee & Kaffee nieder und warteten bis der Regen wieder aufhörte. Anschließend fuhren wir dann aber doch noch rüber. Es hat ja schließlich einen Fahrstuhl – wie Iris bemerkte. Sie musste es ja wissen, hat sie doch 50 Cent für das Fernglas investiert.

Gesagt, getan, nachdem der Regen aufhörte, stürzten wir uns wieder ins Getümmel. Diesmal mit den richtigen Koordinaten. Wir waren fast am Ziel, als uns ein Grieche sagte, wir müssen eine andere Straße fahren – Schwups da war es wieder, eine Extrarunde durch die vollgestopften Gassen. Als wir dann endlich zu Fuß am Fahrstuhl ankamen, entpuppte der sich auch noch als Baufahrstuhl, der nur Lasten und keine Personen beförderte. Es blieb also nichts anderes übrig, als den Weg zu Fuß zu beschreiten. Oben angekommen, schockte uns die griechische Naturschutzbehörde mit ihren Eintrittspreisen. 12€/Person Eintritt – selbstverständlich im „all inklusive Paket“ mit allen Museen, Ausstellungen und weis der Teufel was noch alles.

Navplio Altstadt
Wieder fing es an zu regnen und wir schauten uns die historische Baustelle an. Überall technisches Arbeitsgerät, selbst inmitten der Akropolis, dazu diverse ausgebesserte weiße Marmorstücken an verschiedenen Säulen und Verstrebungen. Schnell wurde uns klar, dass wir mit dem Eintritt die Baustelle bezahlen – oder sollte man fairerweise lieber Schaustelle sagen?

Nun hatte uns der Kulturschock endgültig erreicht und wir beschlossen, die Stadt auf dem schnellsten Wege wieder zu verlassen. Wir fuhren in Richtung Nafplio, unserem nächsten Ziel, wo bereits unsere Internetreservierung in einem Hotel auf uns wartete. Dass sich die Reservierung als kompletter Rohrkrepierer entpuppte, dass wäre dann wieder eine andere Geschichte.... 
... und so ging der Tag zu Ende ...
 

19.05.2011

Wer orakelt denn hier....


... das ist das heutige Motto der Tour. Auf dem Programm steht die antike Stätte Delphi. Aber zunächst noch ein Wort zu Nafpaktos und unserem Hotel. Das war auch ohne eine eigene Geschichte spitze. Zum zu Bett gehen hatten wir dann noch „einen Ouzo für Freunde“ und danach konnten wir auch wunderbar schlafen :-))
 
Nun aber zurück zu unserer heutigen Geschichte. Der Name Delphi ist griechisch und heißt in etwa „Gebärmutter“ und die Ausgrabungen sind Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes. Ab dem 8 Jahrhundert v. Chr. setzte sich die Verehrung des Apollo durch und das Orakel entwickelte sich.

Wir entwickelten uns auch – und zwar zu Bergwanderern. 120 Höhenmeter galt es zu überwinden und das in Motorrad Klamotten und Gott sei Dank gemäßigten Temperaturen von  um die 22Grad. Anders wäre das auch eine Tortur geworden.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie es die „alten Griechen“ geschafft haben ohne jede Maschinenkraft so viele dicke Steine symmetrisch aufeinander zu stapeln, dass man heute noch die Tempel und Häuser erkennen kann.  Immerhin haben die „alten Griechen“ in 650m Höhe auch noch ein Stadion errichtet, welches noch in wunderbarem Zustand ist.  Auch wir haben hier eine Runde ausgeruht und an die „alten Kämpfer“ gedacht, die sich hier die Kante gegeben haben. Nachdem wir in Gedanken die Medaillen verteilt hatten, stiegen wir wieder von der heiligen Stätte hinab auf unser irdisches Pferd namens GS und ritten ins Tal.  So viel Kletterei machte hungrig. Auf dem Heimweg kamen wir an einem verträumten Fischerdorf vorbei und labten uns an Eiweiß aus dem Meer (Iris) und Eiweiß von der Kuh (Andreas) sowie leckerem griechischen Bauernsalat. Danach ging es dann über eine 8Km lange Brücke vom Festland auf die Insel Peleponnes zu unserem Zielort Korinth – die eigentliche Zwischenetappe vergessen wir am besten, denn das wäre wieder eine andere Geschichte....   

18.05.2011

Vergessenes Griechenland....


... so kann man das Motto der heutigen Tour bezeichnen. Die Tour führte von Kalampaka, den Meteora Klöstern süd-westlich in Richtung Nafpaktos unserem Tagesziel. Ursprünglich sollte die Route noch einen kleinen „Extra Schlenker“ machen, den haben wir aber in weiser Voraussicht weggelassen. Bis Trampsimi war die Welt auch noch vollkommen in Ordnung, es gab hier und da eine größere Stadt, viele Menschen und an jeder Ecke eine Tankstelle.  Die Restreichweite der GS zeigte auch noch 80km an, also gar kein Grund sich irgendwelche Sorgen zu machen.  Kurz nach Trampsimi ging es in die Berge und nach einer halben Stunde waren wir Mutter Seelen Allein. Keine Autos mehr, keine Dörfer, absolut nix. Immer weiter fuhren wir  ins Niemandsland hinein und unaufhörlich tickte die Reichweite der GS nach unten.   

Bei eine Restweite von 15km kam ein Dorf und wir verließen die Hauptstraße um nach Benzin zu fragen – wir, ohne griechisch und die Griechen ohne Englisch – das verspricht spannend zu werden. Wurde es auch. Den ersten den wir an der Straße trafen, gab uns zu verstehen, weiter runter ins Dorf zu fahren, da wäre ein Cafe und dort könnten wir fragen. Den Zweiten den wir ansprachen, verstand uns nicht. Also weiter runter ins Dorf. Am Cafe angekommen saßen auch schon die Griechen draußen und waren miteinander im Gespräch vertieft. Der Redesführer kam auf uns zu und ich bedeutete ihm, dass wir einen leeren Tank hätten. 
Gemurmel in der Runde und plötzlich stand einer auf und fuhr mit einem Moped davon. Uns bat man uns zu setzen und Cipolla zu trinken. Ziga Ziga sagte ein Anderer, was zu deutsch langsam, langsam hießt. Da wir ohnehin nicht viele Möglichkeiten hatten, setzen wir uns zu den Leuten und probierten Cipolla und griechischen Salat.  Keine 5min später kam der Typ mit dem Moped wieder und hatte einen Trichter sowie einen Kanister dabei.  5 Liter feinstes Super liefen in den Tank. Das sollte für die nächsten knapp 100km ausreichen. Nun kam auch noch ein Grieche, der in Duisburg gearbeitet hat und in seiner Heimat Urlaub macht. Er übersetze dann auch und dabei stellte sich heraus, dass wir eingeladen waren und weder den Sprit noch das Essen zu zahlen hatten – das ist fast wie in der Türkei.   





Nachdem wir fertig mit Essen waren, bedankten wir uns artig und weiter ging es durch die Wildnis. Die Straßen erinnerten mich ein wenig an Georgien, die Leitplanken hier waren in allerbesten Zustand und auch hier trafen wir auf eine Stelle, wo die halbe Straße den Berg hinunter gerutscht ist. Zu allem Überfluss begann es auch noch zu regnen. Ab jetzt hieß es Zähne zusammen beißen und durch.  Am Abend haben wir dann doch noch unser Ziel Nafpaktos erreicht. Das Abendessen haben wir uns jetzt redlich verdient, aber das wäre dann wieder eine andere Geschichte.....

16.05.2011

Von Meteora und Schluchtis....

... kann man viele Geschichten erzählen. Dies hier ist eine davon.  Aber der Reihe nach. Wir sind am Morgen aus unserer „tollen Unterkunft“ ohne Frühstück erst einmal auf Nahrungssuche gegangen. Fündig wurden wir am zentralen Platz von Kalampaka. Dort gab es einen Bäcker und gleich daneben einen griechischen Coffeeshop. Also haben wir uns beim Bäcker mit Essbarem und beim Coffeshop mit Trinkbarem versorgt und es genauso wie die Griechen gemacht – am Straßenrand Leute beobachten.  Und da kamen sie auch schon um die Ecke die Schluchtis – nein besser, sie fuhren. Das eine Pärchen, Gerhard und Ingrid mit einer KTM, das andere Paar, Josef und Doris mit einer Honda Transalp.  Auch sie suchten Essbares in Form von lokalem, sausüßen Kuchen. Schnell kam man ins Gespräch, man war ja ein bisschen sprachverwandt und man war sich auch schnell einig, die Rundtour der Meteoraklöster gemeinsam zu fahren – nach dem Frühstück.  Die Begrifflichkeit Frühstück hatte wahrlich bei den Schluchtis eine andere Bedeutung als bei uns. Gegen 11:30 Uhr waren wir endlich abfahrbereit.  Auf der Strecke wurde dann ein anderes Tempo als beim Frühstück angelegt, schließlich hatte man Einiges aufzuholen. Beim ersten Kloster, jenem, in welchem der James Bond Streifen „In tödlicher Mission“ gedreht wurde, stiegen wir ab und begannen mit der Bergbesteigung – natürlich in Motorradkleidung.  Iris zählte irgend etwas um die 96 Stufen bis nach oben und das bei 23 Grad und zunehmender Sonne – echt prima. Oben angelangt hätte man eigentlich eine Dusche gebrauchen können, aber statt einer Dusche gab es für die Frauen einen hässlich gefärbten Streifen Stoff, den sich die Frauen um die Hüften binden mussten, denn sie durften nicht mit Hose ins Kloster. In unserem Kulturkreis könnte man das Kleidungsstück Rock nennen.





was für ein geiler Rock...


James Bond - in tödlicher Mission

haben wir schon einmal gesehen - mit anderem Motorrad...

hmm... lecker Souflaki...
Das Kloster selbst wurde in der Zeit zwischen 1458 -1476 erbaut und erst im 19ten Jahrhundert wurden Treppen in den Fels geschlagen. Bis dahin war das Kloster nur über Strickleitern und einen Flaschenzug erreichbar. Wir hatten jedenfalls die einmalige Gelegenheit, diese Hinterlassenschaft zu Fuß zu erklimmen und wer möchte da nicht dabei sein?





Nach ausreichender Erholungsphase und etlichen Litern Frischwasser, aus der klösterlichen, geweihten Wasserleitung, begannen wir den leichten Abstieg und beschwerlichen Aufstieg auf der anderen Seite. Keuchend erreichten wir die Motorräder, aber diesmal war kein Wasserhahn in der Nähe.  Zum Glück hatten wir ja frisch gezapftes Wasser in unserem Camelbag dabei und so konnten wir die Tour zu den weiteren Klöstern fortsetzen.  Von weiteren aktiven Besichtigungen der anderen Klöster haben wir allerdings abgesehen und uns mit einfachen Fotos im Vorbeifahren begnügt – Apropos Vorbeifahren, irgendwann auf der Strecke kamen wir an einem Grill vorbei, bei dem es herrlich duftete.  Und da ja auch Klettern und Besteigungen Hunger erzeugen, kehrten wir für einen „Moment“ ein.  Etliche Grillplatten, griechische Salate, Bierras und Uzos später  stellten wir fest, dass griechische Tage ziemlich schnell vergehen können.  Unser Tagesziel vom 270km haben wir dann auf immerhin 22km nach untern hin korrigieren müssen. Dafür müssen wir dann wohl morgen ein bisschen mehr an der „Kurbel“ drehen, aber das wird dann sicherlich wieder eine andere Geschichte....



Ankunft im Urlaub

Die Studies am Sonntag


Futtern auf der Studenten Meile

Meteora Klöster

Ankunft in Igoumenitsa
Die Strecke auf der alten Landstraße in Richtung Ionnina ist landschaftlich wunderschön aber seit die Autobahn in Betrieb ist, nicht mehr so befahren. Entsprechend gemächlich kamen wir voran. Nach einer Stunde erreichten wir dann Ionnina und beschlossen erst mal einen Nescafe Frapé in einem Chillout Cafe zu uns zu nehmen. Danach verspürten wir ein leichtes Hüngerchen und beschlossen in die angesagte Altstadt zu fahren.





Es war Sonntag und es wimmelte nur so vor Junggemüse – Show off, soweit das Auge reicht und Motorrad wird hier grundsätzlich ohne Helm gefahren – man könnte ja sonst durch den „Sehschlitz“ was verpassen.  Wir haben uns dieses bunte Treiben bei einem griechischen Salat und Tsatsiki eine Zeitlang  angesehen.  Irgendwann rief dann unser Ziel und so machten wir uns auf den Weg. 





Seit die neue Autobahn in Betrieb war, hatten wir den Eindruck hier auf der Straße alleine unterwegs zu sein. Auch die Griffigkeit der Straße ließen stark zu wünschen übrig, ein Ärgernis, was Griechenland Kenner ja schon wissen. Nachdem wir also ein paar Male ein „gewisses Rutschen unter dem Hintern verspüren“ kam uns die Auffahrt zu der neuen Autobahn geradezu gelegen. Im Handumdrehen spulen wir die Hälfte der Autobahn ab und fuhren etwa 35km vor Kalampaka wieder wider von der Autobahn ab. Es folgte eine wunderschöne, kurvenreiche Landstraße in  Richtung Meteora Klöster, die wir noch vor Sonnenuntergang mit herrlichen Bildern erreichten. Den Abend ließen wir dann auf dem zentralen Platz ausklingen. Morgen sollte es ja nach einer kurzen Runde zu den Meteora Klöstern auf unserer Tour weiter gehen, aber das ist dann eine andere Geschichte......