25.05.2011

Niemandsland...


... 4 Tage haben wir nun in Nafplio verbracht, einfach nur Relaxing, dann die Absicht zu einer Bootsfahrt, die aber 12Km weiter in einem anderen Ort stattfinden sollte, dann ausgiebig Sonnen –und Anbaden im Meer (Iris). Mir war das noch ein bissl zu kalt und beließ es dann auch beim Sonnenbanden. Es wurde nun aber auch Zeit, dass wir uns wieder ein Stückchen weiter auf unserer Route bewegten. Heute war das Ziel Kalamata, eine Hafenstadt auf dem „mittleren Finger“ des Peleponnes.  

Die Straße folgte zunächst einer ganzen Weile der Küste um dann in einem „Rechtsknick“ ins Landesinnere abzubiegen und dabei auch leicht und kontinuierlich an Höhe zu gewinnen. Grobe Richtung war Sparta, jene legendäre Stadt, die in der Antike als die Gegenposition zu Athen gesehen wurde. Gegenposition deshalb, da sich in jener Zeit in Athen die Demokratie ausbreitete und Sparta in dieser Zeit eisern von militärischen Machthabern regiert wurde. Das bliebt solange, bis Sparta durch die Römer viel. Von hier stammt auch die „spartanische Lebensweise“. Heute ist vom ehemaligen Ruhm dieser Stadt nicht viel übrig geblieben. Kulturschätze gibt es fast keine und so hielten wir uns auch nicht länger als nötig hier auf.

Es folgte ein wunderschöner Pass, so ähnlich wie der aus dem Bericht der „vergessenen Welt“ und auch genauso einsam. Irgendwann trafen wir auf ein Kloster, welches an einer Wand zu kleben schien. 

Auf 1200 Höhenmeter fing es wieder an zu tröpfeln und die Temperaturen sanken um fast 9 Grad auf unter 20 Grad. Dort oben haben wir in einem Dorf eine Mittagspause abgehalten. Diese Bergdörfer haben schon etwas Beschauliches. Keine Hektik, kein Stress und unendlich viel Ruhe – wäre da nicht der nervende Kompressor der Bauarbeiter gewesen, der uns dann auch zu weiterfahren verleitete. Ab 800 Höhenmeter wurde es wieder wärmer und er Nieselregen endete. Bei 500 Höhenmeter war es dann wieder richtig warm und die Gegend ist weitestgehend ursprünglich, so wie es wahrscheinlich auch schon von 100 oder 1000 Jahren gewesen sein muss – nur dort hatte es wahrscheinlich noch keinen Asphalt auf den Straßen. 

Irgendwann machte es „plop“ und hinter der nächsten Kurve war dann das Meer zusehen und wir fuhren den Pass hinunter zu unserem Ziel Kalamata. Direkt unten am Hafen haben wir ein schönes Hotel gefunden und gleich gegenüber auch noch ein nettes Restaurant. Wie sich heraus stellen sollte waren sowohl Hotel als auch Restaurant in Iris „schlauem Buch“ als „Insider Tip“ verzeichnet – was wollen wir also mehr? 

Im Restaurant gab es dann auch viele griechische Spezialitäten und wir entschieden uns heute mal für die Zyklopus Biefteki, gefüllt mit Schafskäse und leckerem Salat. Was sich genau hinter dem Essensnamen verbirgt, wäre dann wieder eine andere Geschichte...