20.05.2011

Ausgrabungen satt.... Auf den Spuren von Agamemnon, Arteus, ihrer Mythen und alten Klamotten (Steine) ...

 ... so standen heute eigentlich Mykene und die Burg von Korinth auf dem Programm.


Nach einem netten ausgedehnten Frühstück auf der Sonnenterrasse unserer neuen Bleibe dem BYRON-Hotel, das wir uns noch gestern Abend anstatt des Rohrkrepierers gesucht hatten – dieses Mal vertrauten wir dem Insider-Tipp von Marco Polo – starteten wir ganz locker gegen 11 bei 24 Grad und Sonne satt und NICHT in Motorradkleidung unsere Ausgrabungstour.
Löwentor von Mykene
Endlich, nach dem häufigen Nieselregen der letzten Tage, war das mal was.  Sozusagen zum Warmwerden fuhren wir also zuerst die Burg Mykene an, auf der Überlieferung zufolge solche mächtigen Könige wie Agamemnon, Atreus und Orest und auch Elektra lebten.  Und wie das hier so üblich ist, haben all die Mächtigen der Jahrhunderte vor Christi ihre monumentalen Bauten auf Hügeln – und nicht mal den flachsten – gebaut. Es hieß also wieder einmal „Bergwandern“, uns wurde so gaaanz schnell warm. Und wieder war es doch ein Glück, dass sich das mit der Hitze in Grenzen hielt. Jedenfalls kurz und gut, nach der Enttäuschung gestern auf der Akropolis, war auch Mykene nicht gerade die Erleuchtung. Man muss hier schon ganz viel Fantasie mitbringen, um annähernd zu erkennen, wie es hier mal ausgesehen haben soll. Ohne die Zeichnungen und Erläuterungen an den jeweiligen Steinhaufen bzw. auch dem Modell im Museum wäre das überhaupt nicht möglich. Dennoch, die Betrachtung all der Gegenstände und Schätze, die bspw. der deutsche Archäologe Heinrich Schliemann als erster zutage förderte, der Aufbau des  berühmten „Löwentores“, das Schatzhaus (richtigerweise aber das Kuppelgrab) des Atreus mit immerhin 13,5 m Höhe und einem Durchmesser von 14,5 Metern oder auch die Zisterne, rangen auch uns eine gewisse Hochachtung vor den baulichen Leistungen der damaligen Zeit ab.  Auch hier, wie letztes Jahr schon in Rom, fragten wir uns, was die Leute damals bis in die heutige Zeit veranlasst, in solch abartigen Dimensionen zu bauen. 
... hier hat man ja gar keinen Überblick

Wafenschmiede 1200 v. Chr.
Puzzelteile sorgsam zusammen gesetzt
Nach immerhin fast 3 Stunden verließen wir Mykene, um jetzt die Burg von Korinth zu besteigen. Andreas war vor fast 40 Jahren schon einmal hier und meinte sich zu erinnern, dass man hier ganz schön weit nach oben – über viele unbequeme Steinstufen – nach oben kraxeln müsse und ebenfalls mindestens 2-3 Stunden für die Besichtigungstour benötigten würde. Als wir ankamen, machte sich ähnlich wie gestern auch hier wieder Verwunderung breit. Erstes „Wunder“, man konnte auf einer asphaltierten Straße ziemlich weit ran fahren. Zweites „Wunder“, es war 15:15 Uhr und das Eisentor, der Eingang, war fest verschlossen. Toll – Visiting hours 08:30 a.m. to 15:00 p.m.. Aha, so schlecht geht es also den Griechen, die brauchen keine Touristen, die ihnen Geld ins Land bringen.  War zwar blöd, 70 km umso gefahren, aber wir haben ja Urlaub und sind flexibel. Also Programmänderung und ab nach Epidauros, das alte Theater angucken, was auch heute noch für Aufführungen genutzt wird. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, die grandiose Akustik selbst zu testen. Also Iris 102 Stufen bis ganz nach oben erklommen, Andreas hat von unten losgelabert und ganz doll, wir konnten uns ganz normal unterhalten. Naja ist bissl doof, wenn alle mit zuhören können aber zum Glück versteht uns ja keiner, waren ja nur Franzosen da. 
Epidauros

Nach all der Kraxelei haben wir uns was Leckeres verdient und den Abend ganz entspannt in einem Café am Hafen bei einem Greek double Coffee metrio (wer wissen will, was das ist, darf gern fragen) eingeläutet bevor wir uns eine schöne Taverne zum Abendessen gesucht haben.
Was uns morgen erwarten wird auf unserer Tour, vor wie vielen verschlossenen Türen und Toren wir gestanden haben, das erfahrt ihr in der nächsten Geschichte....